Drei mächtige Böller im Außenbereich des Gasthofs Obermeier in Gebenbach ließen sogar die Fensterscheiben erzittern, dann den Eingangs-Smalltalk verstummen und Erster Bürgermeister Peter Dotzler atmete auf, denn heuer sei endlich wieder ein Neujahrsempfang möglich, wenn auch die Einladungsliste geringfügig kleiner ausgefallen sei, dafür stünden heuer Ehrungen im Vordergrund.
Grundsätzlich bedauerte Dotzler die aktuellen Krisen und Dauerthemen wie abflauende Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, Inflation und Klimawandel. Im neuen Jahr 2023 sei unser Durchhaltevermögen gefragt, betonte Dotzler, und das mit wenig Substanzverlust zu meistern, das wüsche er allen, den Vereinen und Ehrenamtlichen, daß das Vereinsleben wieder stabilisiert und belebt werden kann. Aber zur multiplen Krise gehöre ein Monster, das unser Zusammenleben hemme und immer komplizierter mache, das Bürokratie-Monster. Wenn heute immer mehr Vereine für ihre Finanzen einen Steuerberater benötigen, dann lasse das die Verantwortlichen resignieren.
Zum Gemeindegeschehen meinte Peter Dotzler, daß Kainsricht in den letzten drei Jahren aufgewertet wurde, sei es mit Erschließung und fast vollständiger Bebauung des Baugebiets Kainsricht-West, Erneuerung von Wasserversorgung und Abwasserkanal oder Dorferneuerung. Kainsricht habe ein neues Gesicht, nur noch ein Gemeinschaftshaus fehlt. Weitere Baustellen in der Gemeinde seien Glasfaser und Nahwärme, auch Windstrom, der nach Kippen der 10-H-Regel künftig mehr genutzt werden kann, falls nicht die „Netze voll sind und nur noch Geisterstrom produziert werde“. Den Klimaschutz bezeichnete Dotzler als Herausforderung für die nächsten Jahre. Der Gebenbacher Ortskern sei Sanierungsgebiet mit steuerlichen Vorteilen für Investoren, so Dotzler, wir werden die Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche verbessern und Bauland in „Gebenbach-Nord-West“ erschließen.
Stolz sei die Gemeinde auf die DJK Gebenbach, den aktuellen Tabellenführer der Bayernliga, auf Blasmusik und Fahnenschwinger. Mittlerweile kehre gesellschaftliches Leben zurück, so Kirwa, Mausberg- und Winterfest und dafür gebühre allen Dank, die das Gemeindeleben aufrechterhalten.
Durchaus lustig und unterhaltsam war der Gebenbacher Neujahrsempfang, vor allem, wenn die Gebenbacher Stubenmusik aufspielte. Die sieben Sängerinnen ließen Wittich Franzen`s Truppe im besten Licht erscheinen, führen die DJKler derzeit doch die Bayernliga an und der Nico Becker köpft den Ball ins gegnerische Tor, manchmal sogar mit himmlischer Gewalt, wenn der Vikar mit Weihrauch schwenke, Nebelschwaden gleich. Auch das Gemeindeleben nahmen die Stubenmusikerinnen aus Korn, sei es Badeweiher, Glasfaser oder Nahwärme und Kainsricht sei mit neuem Baugebiet aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Im Dorf gebe es Leerstand, da wäre ausreichend Platz für Kindergarten, Jugendheim und Blasmusikraum, aber trotzdem sei es in „Gemboch am Mausberg“ schön.
Landrat Richard Reisinger betonte, daß man in heutiger Zeit mehr Optimismus und Lebensfreude brauche. Beim letztjährigen Besuch der französischen Partnerstadt sei die Gebenbacher Delegation eine hervorragende Visitenkarte für den Landkreis Amberg-Sulzbach gewesen, habe bei den Franzosen nur den besten Eindruck hinterlassen. Sehr kurz faßte sich Hahnbach`s Bürgermeister Bernhard Lindner als AOVE-Sprecher, wünschte nur allen viel Durchhaltevermögen und wies darauf hin, daß in der Gesellschaft eiserner Zusammenhalt mehr denn je gefragt sei.