Fast jeder 4. Viertklässler kann nicht richtig lesen und rund sechs Millionen Analphabeten in Deutschland sollten uns zu denken geben, so Erhard Strobl, der dem Gebenbacher Gemeinderat in dessen letzter Sitzung das Projekt „MENTOR—Lesepaten in der AOVE“ vorstellte.
„Wir brauchen dringend Lesepaten, denn unsere Grundschulkinder können vielfach nicht richtig lesen“. Projektleiter Erhard Strobl sieht einen Grund dafür, daß in rund 30% der Familien Eltern ihren Kindern nicht vorlesen und ihn wundern auch die gut sechs Millionen Analphabeten in Deutschland nicht, die einfach nicht lesen können und damit größte Schwierigkeiten haben, einen Fahrplan oder eine Speisekarte zu lesen. Dem schon im Grundschulalter abzuhelfen, dafür gebe es die Lesepaten, derzeit seien fast 30 im gesamten AOVE-Bereich, drei in der Gemeinde Gebenbach registriert. Die Verwaltung der Lesepaten erfolge über die AOVE und in Zusammenarbeit mit Schulamt und Schule werden Kinder im Grundschulalter ausgewählt, denen in entspannter Atmosphäre die Lesepaten vorlesen. Ein Lesepaten kümmert sich einmal in der Woche jeweils über 45 Minuten um ein Kind, möglichst das ganze Schuljahr. Deutschlandweit wird jährlich rund 16000 Kindern vorgelesen. Im Einzugsbereich der AOVE seien vergangenes Schuljahr 28 Kinder gezielt betreut worden, so Erhard Strobl. Die AOVE stellt den Lesepaten einen mit Lese- und Spielmaterial bestückten Rucksack. Den Lesepaten entstehen durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit keine Unkosten, notwendige Auslagen werden vergütet und um weitere Lesepaten zu finden, kooperiert das „MENTOR-Lesepaten-Projekt“ mit der Amberger Freiwilligenagentur und dem Sozialdienst Katholischer Frauen. Ausdrücklich betonte Erhard Strobl, daß das Projekt keine öffentlichen Fördergelder erhalte, „wir finanzieren uns ausschließlich durch private Spenden“. Ströhl beantwortete anschließend noch Fragen aus dem Gremium. So dauere eine Schulung für die Lesepaten ca. 3 Stunden, es sei ein Führungszeugnis für die Eignung erforderlich und die Termine fänden ausschließlich in der Schule statt. Ströhl würde sich freuen, wenn sowohl neue Lesepaten aus der Gemeinde Gebenbach dazustoßen würden, aber auch Spender, vor allem in der Weihnachtszeit, diese Aktion unterstützen könnten. Bürgermeister Dotzler bedankte sich bei Erhard Ströhl für dessen Einsatz in der AOVE und wünschte ihm viel Erfolg bei seinen Aktivitäten.