Gemeinderatssitzung vom 26.04.2018

Mit einem Wärmeverbund einschließlich Kirche, Pfarrhof und Rathaus wird es in Gebenbach wohl nichts, denn eine neutrale Bewertung durch das Institut für Energietechnik an der OTH Amberg Weiden kommt zu den ernüchterten Ergebnis „unwirtschaftlich und ökologisch nicht vertretbar“.

Unter Federführung von Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch erstellte das Institut für Energietechnik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg Weiden ein Energienutzungskonzept zur Beheizung der Gebenbacher Kirche, des Pfarrheims und des Rathauses und dabei kommen die Energieexperten zu dem Ergebnis, daß zwischen Kirche, Pfarrhaus und Rathaus ein Wärmeverbund zwar realisierbar wäre, aber wirtschaftlich keinesfalls zu empfehlen. Die Kirche werde derzeit mit einer 10 Jahre alten Ölheizung mit Wärme versorgt, die Ölheizung im Pfarrhof seit Baujahr 1984 und das Rathaus ausschließlich mit Strom beheizt. Zu überlegen sei, so Prof. Dr. Brautsch, ein Flüssiggas-Blockheizkraftwerk und ein Flüssiggaskessel, alternativ ein Pelletskessel oder ein Holzvergaser neben einem Flüssiggaskessel, aber alle Möglichkeiten würden zu hohen Investitions- und Folgekosten führen. Außerdem müsse bei einem gut 120 Meter langen Wärmenetz mit viel zu hohen Energieverlusten gerechnet werden, so Dr. Brautsch. Untersucht wurde auch, nur Pfarrhof und Rathaus gemeinsam mit Wärme zu versorgen, etwa mit Flüssiggaskessel alleine oder in Verbindung mit Sonnenkollektoren oder Erdsonde, oder gar nur mit Erdsonde. Für Erdsonden wären etwa 500 m² Fläche erforderlich oder sechs Bohrungen auf 80 Meter Tiefe, für die aber ebenfalls 100 m² Fläche erforderlich wären.  Wolle man die Energie alleine mit Wärmepumpe (Erdsonde) gewinnen, läge der Flächenbedarf für 14 Bohrungen auf 80 Meter Tiefe bei mehr als 1000 m² und die seien im Areal Rathaus, Pfarrhof und Kirche nicht vorhanden. Eine zentrale Wärmeversorgung sei wirtschaftlich gesehen, keine gute Lösung, so der OTH-Professor, daher könne er auch aus ökologischen Aspekten ein Wärmenetz nicht empfehlen. Er rate daher der Gemeinde Gebenbach mehr zu dezentralen Pelletsheizungen. Ein wirklich gutes CO2-Gewissen müßten wir teuer bezahlen, so Markus Rösch.

Den Gesamthaushalt der Gemeinde Gebenbach bezifferte Bürgermeister Peter Dotzler mit 3,3 Millionen Euro bei einem Schuldenstand von etwa 1,2 Millionen Euro und einer Prokopfverschuldung von 1231 Euro. Wichtigste Einnahmen im Verwaltungshaushalt seiner Kommune seien der Anteil n der Einkommenssteuer mit gut einer halben Million Euro sowie Gewerbesteuer, Schlüsselzuweisungen und Zuschüsse des Landes Bayern. Fast 400000 Euro müßten an Kreisumlage abgeführt werden und die weiteren sechsstelligen Ausgeben seien für Kindergarten, Personalkosten und Unterhalt von Straßen, Bauhof und Kläranlage erforderlich. Im Vermögenshaushalt belaste Grunderwerb in Höhe von 640000 Euro die Gemeindefinanzen. Der Gemeinderat beschloß die Haushaltssatzung mit 1.8 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt, fast 1.5 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, einer Kreditaufnahme von höchstens 300000 Euro und einer Verpflichtungsermächtigung im Vermögenshaushalt von knapp über 1.8 Millionen Euro. Der Höchstbetrag für einen Kassenkredit zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem Haushaltsplan wurde auf 200000 Euro festgelegt. Ohne Gegenstimmen folgte der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung und billigte einen Stellenplan in Höhe von 122200 Euro, geringfügig unter dem des Vorjahres, außerdem Jahresrechnung 2017 und Haushaltsplan 2018 für den Kindergarten St. Martin. Für die Sanierung von Gemeindestraßen hielt Dominik Obermeier die vorliegenden Berechnungen für zu hoch, eventuell könnte man mehrere Maßnahmen miteinander verbinden und damit Kosten sparen. Bürgermeister Dotzler wies darauf hin, daß aktuell nur Angebote von Baufirmen vorliegen, die derzeit im näheren Bereich tätig seien und Franz Gottschalk meinte, daß man das günstigste Angebot nutzten solle. Verschieben wir lieber den Straßenbau zwischen der B 299 und Kainsricht, so Markus Rösch, denn wegen der Dorferneuerung und einem Neubaugebiet in Kainsricht sei hier mit Schwerverkehr zu rechnen und dann müsse eine neue Straße gleich wieder instandgesetzt werden. So einigten sich die Gemeinderäte darauf, eine Oberdecke auf die Gemeindeverbindungsstraße von Kainsricht nach Schalkenthan aufzubringen, den Urspringer Weg und das Umfeld des Bahnübergangs zu er erneuern, die Zufahrt B 299 nach Kainsricht wird zurückgestellt.

Bürgermeister Peter Dotzler legte dem Gemeinderat ein Schreiben des FW-Gemeinderates Hermann Zöller vor, der sein Amt als Gemeinderat aus privaten Gründen niederlegt. Zöller war von 1996 bis 2002 Gemeinderat, auch wieder ab 2008. Ein Nachrücker aus der FW-Liste wird in der nächsten Gemeinderatssitzung vereidigt.

Zurück
Top